Projektphasen
Das gesamte Projekt untergliederte sich in zwei unterschiedliche Phasen.
Phase 1 war der Beschreibung der tatsächlichen Sportsituation in Esslingen vorbehalten. Hierzu wurden alle Sport- und Bewegungsangebote der verschiedenen Träger erhoben. Zudem erfolgte eine Bestandserhebung der vorhandenen regulären Sportflächen sowie der informellen Bewegungsräume. Kernstück der Bedarfserhebung war die Ermittlung des Sportverhaltens der Bevölkerung. Hierzu wurden zwei repräsentative empirische Studien durchgeführt: eine Erwachsenen- sowie eine Schülerbefragung zum Sport- und Bewegungsverhalten und zur Einschätzung der Sportsituation in Esslingen. Im Rahmen einer studentischen Abschlussarbeit wurden Teile des Bisp-Leitfadens berechnet.
In der zweiten Phase des Projektes wurden die erhobenen Daten und Informationen in zwei Planungsgruppen eingespeist. Ziel der Planungsgruppen war die Erarbeitung von Maßnahmen und Handlungsempfehlungen zur Verbesserung der Sportsituation in Esslingen in den Handlungsfeldern Infrastruktur, Angebote und Organisationsformen.
Ergebnisse
Dieser kooperative Planungsprozess mit lokalen Experten (Vetretern des organisaierten und nicht-organisierten Sports, Schulen, Jugend, Senioren, Ämter, Politik, soziale Gruppen) war in sich sehr fruchtbar, da über 40 Maßnahmen und Handlungsempfehlungen erarbeitet werden konnten.
Kernpunkte der Sportstättenentwicklungsplanung war die stärkere Berücksichtigung des nicht-organisierten Freizeitsports bei der Bereitstellung von Sportflächen. Hierzu empfehlen die Experten die partielle Öffnung und qualitative Ergänzung vorhandener Sportstätten (z.B. Sportplätze). Zudem sollen bei der wohnortnahen Grundversorgung vorhandene Flächen stärker für Sport und Bewegung genutzt werden (z.B. bewegungsfreundliche Schulhöfe). Auf gesamtstädtischer Ebene empfiehlt die Planungsgruppe die Einrichtung eines größeren Sport-und Freizeitparks mit der Möglichkeit der temporären Nutzung fürt Spitzensport (z.B. Olympische Spiele im Zuge der Stuttgarter Bewerbung).
Auf der Angebots- und Organisationsebene sehen die lokalen Experten Handlungsbedarf in der Koordination und zentralen Steuerung des Kinder- und Jugendsports sowie im Bereich des Seniorensports. Darüber hinaus empfiehlt die Planungsgruppe die Professionalisierung des Stadtverbandes für Leibesübungen durch die Einstellung hauptamtlicher Mitarbeiter. Diese sollen nach und nach Kooperatione zwischen den Sportvereinen, aber auch die Vernetzung der verschiedenen Sportanbieter vorantreiben.
Auftragnehmer: Universität Stuttgart, Institut für Sportwissenschaft
Projektleitung: Prof. Hans Wieland
Projektmitarbeiter: Stefan Eckl, Dr. Claudia Fleischle-Braun, Tilmann Hepp, Dr. Sabine Seidenstücker, Henrik Schrader
Projektzeitraum: 2001-2002
