Spricht man von Stadtentwicklung, werden bisher nicht unbedingt Sport und Bewegung darunter subsumiert. Wenn überhaupt, finden Sport und Bewegung in Integrierten Stadtentwicklungskonzeptionen unter der Rubrik „Freizeit und Erholung“ – meist eher alibimäßig – Platz.
Dabei zeigen doch sehr viele Analysen und Studien, welchen bedeutsamen Platz Sport und Bewegung in der Kommune einnehmen. Ganz klassisch sind die engen Wechselbeziehungen zwischen Sport- und Stadtentwicklung, wenn man sich alleine auf die Sport- und Bewegungsräume konzentriert. Welcher Bedarf liegt bei der Bevölkerung vor, welchen Bedarf haben die Sportvereine und Schulen? Können wir Sportflächen zugunsten anderer Nutzungen aufgeben? Benötigen wir andere Sport- und Bewegungsräume? Fragen, die auch in der Stadtentwicklung gestellt werden, die jedoch sehr präzise durch Sportraumplanungen beantwortet werden können. Stadtentwicklung durch Sport – ein Thema, welches in den kommenden Jahren immer evidenter werden wird.
Fasst man Stadtentwicklung weiter und konzentriert sich nicht auf Flächen und Flächenbedarfe, sondern bezieht auch soziale Aspekte mit ein („wie wollen wir zusammenleben“, „welche gemeinsamen Werte haben wir“), wird man früher oder später über die integrative Wirkung von Sport und Bewegung treffen. Kaum ein anderes Medium verbindet Menschen miteinander, unabhängig von Sprache, Geschlecht, Religion oder Nationalität. Daher zählt für uns auch die Frage, wie etwa Sportvereine zu einer lebenswerten Stadt beitragen können. Die Vernetzung von Sport mit anderen Bereichen wie Bildung, Jugend, Gesundheit oder Kultur gewinnt immer mehr an Bedeutung – auch in der Stadtentwicklung. Dabei haben wir nicht nur die Gesamtstadt im Fokus, sondern auch die Stadtteile und Sozialräume.
Moderne Planung bezieht die Bürgerinnen und Bürger mit ein. Durch unsere kooperative Herangehensweise praktizieren wir diesen Ansatz bereits seit den 1990er Jahren. Bürgerbeteiligung an kommunalen Leitziel- und Entwicklungsprozessen ist uns also nicht fremd. Daher beschränken wir die Kooperative Planung auch nicht nur auf Themen des Sports, sondern setzen diese Planungsphilosophie auch in anderen kommunalen Politikfeldern um.