Biathlon WM, Rennrodel-WM und auch sonst jede Menge sportliche Highlights: Die Prachtregion ist eine absolute Aktivhochburg. Nicht umsonst steht der Slogan „natürlich sportlich“ fest verankert im Logo des Landkreises.
Sporttreiben in seiner Vielfalt benötigt eine solide Basis und erfordert gute räumliche Voraussetzungen. Breiten-, Nachwuchs- und Spitzensport, Schulsport sowie Sportveranstaltungen und Events fußen auf einer entsprechenden Sportstätteninfrastruktur. Um diese im Landkreis Schmalkalden-Meiningen erfolgreich weiterzuentwickeln, hat das Landratsamt Schmalkalden-Meiningen im September 2022 die Sportstättenentwicklungsplanung (SSEP) nach einem entsprechenden Vergabeverfahren an das Institut für Kooperative Planung und Sportentwicklung (IKPS), ansässig in Stuttgart, vergeben.
Im Rahmen eines Pressegesprächs gab Landrätin Peggy Greiser nun gemeinsam mit Dr. Stefan Eckl vom Institut für Kooperative Planung und Sportentwicklung den offiziellen Startschuss für die Sportstättenentwicklungsplanung im Landkreis – passenderweise auf der Jugendsportanlage in der Alten Straße, in Zella-Mehlis.
Die Sportstättenentwicklungsplanung für den Landkreis erfolgt zunächst für den Planungszeitraum 2024 bis 2034. Auch die aktuellen Bedarfe der Bevölkerung an Sportstätten und begleitenden Angeboten sollen in diesem Zusammenhang ermittelt werden. Dazu startet der Landkreis gemeinsam mit dem Institut IKPS mit einer Bevölkerungsbefragung in das Projekt. Auch Erkenntnisse aus dem KOMBINE-Projekt des Landkreises Schmalkalden-Meiningen, einer Initiative zur Bewegungsförderung, werden in die Planung einfließen. In der Folge werden im Projektzeitraum Sportstätten sowie -anlagen analysiert und der Zustand bilanziert. Eine kooperative Planungsgruppe, die sich an der Auswertung der Befragungen beteiligt, wird verschiedenste Sichtweisen bezüglich Sport und Bewegung in die SSEP mit einbringen. Das Projekt soll bis Ende 2023 laufen und abschließend im Kreistag vorgestellt werden.
Voraussetzung für Fördermittel
Die Sportstättenentwicklungsplanung wird gefördert vom Thüringer Sportministerium und ist nach dem Thüringer Sportfördergesetz auch Voraussetzung, um künftig Fördermittel vom Land Thüringen für den Neubau oder die Sanierung von Sportstätten abrufen zu können.
„Der Landkreis Schmalkalden-Meiningen ist sportlich sehr vielseitig aufgestellt. In den zurückliegenden Jahrzehnten haben sich aber nicht nur unsere Sportstätten weiterentwickelt, sondern auch die wissenschaftlichen Standards in diesem Bereich“, erklärt Landrätin Peggy Greiser. „Deshalb machen wir uns nun auf den Weg, um gemeinsam mit dem Institut für Kooperative Planung und Sportentwicklung (IKPS) einen fundierten Plan unserer Sportstätten im Landkreis zu erstellen.“ Der Einbezug der Bürgerinnen und Bürger aber auch von Sportvereinen und Schulen in unserem Landkreis sei dabei besonders wichtig. „In diesem Zusammenhang wollen wir insbesondere ganz genau darauf schauen, welche Sport- und Bewegungsangebote von der Bevölkerung nachgefragt werden und hierbei einen aktiven Beteiligungsprozess einleiten.“ Ein Stück weit exemplarisch dafür, wie die gemeinsame Entwicklung einer Sportstätte sehr gut gelingen könne, stehe die Jugendsportanlage in der Alten Straße in Zella-Mehlis. Auch der Bürgermeister der Ruppberg-Stadt, Richard Rossel, wohnte sozusagen als Lokamatador dem Pressegespräch bei.
Die Erstellung des SSEP wird in Summe rund 100.000 Euro kosten. Darin enthalten sind die Kosten für die Erarbeitung und für die Befragung der Bevölkerung. Gefördert wird das Projekt vom Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport in Höhe von 50.000 Euro. Aus dem Bewegungsprojekt KOMBINE fließen weitere 10.000 Euro in die Bevölkerungsbefragung, so dass eine Restsumme von 40.000 Euro als Eigenanteil beim Landkreis verbleibt.
Befragung startet Mitte Dezember
Die Bevölkerungsbefragung beginnt Mitte Dezember. Mit dem Fragebogen werden das Sportverhalten der Bevölkerung, aber auch evtl. Bedarfe an Sportanlagen abgefragt. Mit einem weiteren Befragungsmodul werden Sportvereine und Schulen am Erstellungsprozess beteiligt.
„Knapp 16.000 Bürgerinnen und Bürger wurden per Zufallsprinzip aus den Einwohnermeldeverzeichnissen der Kommunen ausgewählt. Entsprechend hoffen wir auf eine hohe Beteiligungsquote im Landkreis Schmalkalden-Meiningen und sind davon überzeugt, dass alle Akteure vom gemeinsamen Blick auf die vorhandenen Sport- und Bewegungsangebote profitieren können“, so Dr. Stefan Eckl vom Institut IKPS. „Wir freuen uns auf einen intensiven Austausch, bei dem wir in Zusammenarbeit mit dem Kreissportbund auch der Frage nachgehen werden, mit welchen Schwierigkeiten die Vereine als zentrale soziale Strukturen im Hinblick auf ihre Zukunftsfähigkeit konfrontiert werden.“
Weitere Module geplant
Nach der Befragungen wird IKPS mit den weiteren Modulen beginnen. Zur Bestandsaufnahme der Sportstätten wurden in der Vergangenheit bereits Anschriften und Ansprechpartner in den Gemeinden abgefragt. Zu Jahresbeginn wird das Planungsbüro Gruppe Planwerk Berlin die Sportstätten im Landkreis begehen und nach ihrem jeweiligen Zustand bewerten. Diese Bewertungen fließen dann im Sportstättenkataster für den Landkreis mit ein. Weitere Sportanlagen, die nicht bewertet werden können, werden trotzdem im Sportstättenkataster erfasst, um sie für eventuelle zukünftige Investitionen förderfähig zu machen.
Nach geplanter Bestandsaufnahme werden die Sportstätten bilanziert und für die Kooperative Planung zur Auswertung aufbereitet. Die kooperative Planungsgruppe wird sich aus verschiedenen Bereichen der Bildungs- und Kommunalpolitik, Sportvertretern, fachkundigen Bürgern und Verwaltungsmitarbeitern zusammensetzen. Dieses Gremium wird anhand der dann vorliegenden Daten und Erkenntnisse entsprechende Schlussfolgerungen für den Landkreis herausarbeiten. Die Moderation der Kooperativen Planungsgruppe wird in mehreren Sitzungen durch IKPS geleitet.
Quelle Text und Bild: Landratsamt Schmalkalden-Meiningen