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Winterthur – Bewegunsraumkonzept

Winterthur – Bewegunsraumkonzept

Ein verschneites Wiesenbord reicht Kindern, um sich stundenlang im Freien zu tummeln und zu bewegen. Ein kleines, gut zugängliches Bächli im Wohnquartier genügt, damit sie sich vergnügen und nebenbei dauernd in Bewegung sein können. Mit wenigen Geräten wird ein Schulareal zum Bewegungsfeld für Seniorinnen und Senioren. Ein ungenutzter Hinterhof kann bestens als Fussballfeld dienen und ein Fussweg lädt dann ein, wirklich zu Fuss genutzt zu werden, wenn er mehr ist als ein Trottoir.

Was hindert Sie daran, zu Fuss zum Einkaufen oder in die Sportanlage zu gehen?

Auch in Winterthur bewegen sich viele Kinder und Erwachsene nicht genug und gefährden deshalb ihre Gesundheit. Gleichzeitig ist bekannt, dass immer mehr Leute individuell, nicht organisiert, Sport treiben und dazu Sport- und Bewegungsmöglichkeiten in ihrer Wohnumgebung im Freien suchen. Der Stadtrat nimmt diese Bedürfnisse auf und unter Federführung des Sportamts wird deshalb ein Konzept ‚Raum für Bewegung und Sport‘ erstellt. Das Konzept ‚Raum für Bewegung und Sport‘ schafft die Grundlage, damit Winterthur eine sport- und bewegungsfreundliche Stadt wird, in der möglichst alle Menschen nach ihren Wünschen und Bedürfnissen Sport treiben und sich bewegen können. Dies hebt die Lebensqualität und fördert die Gesundheit der Winterthurer Bevölkerung nachhaltig. Das partizipative Verfahren zur Erarbeitung dieses Konzepts ist neu in der Schweiz. Dabei werden die Erkenntnisse der Wissenschaft mit dem Erfahrungswissen der lokalen Bevölkerung kombiniert. Das Konzept ‚Raum für Bewegung und Sport‘ wird praxisorientierte Leitlinien und Handlungsempfehlungen für die Behörden enthalten, damit die gebaute Sportinfrastruktur breit genutzt, der städtische Raum bewegungsfreundlich gestaltet und die noch bestehenden Bewegungsgelegenheiten gesichert werden. An den Resultaten sind auch mehrere Bundesämter interessiert. Sie finanzieren die Konzepterarbeitung mit der Absicht mit, ähnliche Konzepte auch in anderen Städten zu erstellen.

Die Bausteine
Sind die Wohnquartiere attraktiv genug, dass sich die Winterthurerinnen und Winterthurer genügend bewegen können? Müssen Hindernisse beseitigt oder einfache Verbesserungen geschaffen werden? Um diese Fragen zu beantworten, wurden Detailstudien erarbeitet. Diese dienten als Beispiele, wie städtische Quartiere als Bewegungsraum aufgewertet werden können. Die Erkenntnisse lassen sich auf andere Quartiere übertragen. Für die Detailstudien wurden vom 11. bis 15. Mai 2009 Begehungen durchgeführt in den Wohnquartieren Neuwiesen/Blumenau, Oberi (Talacker und Guggenbühl) und Hegi. Diese fanden in Gruppen mit je 10 Personen statt. Um den unterschiedlichen Bedürfnissen der verschiedenen Altersgruppen gerecht zu werden, wurden die Gruppen mit Kindern, Jugendlichen und Senior/innen gebildet. Ergänzend zu den Begehungen fand Ende Juni 2009 in Oberwinterthur ein Workshop mit 23 Vertreterinnen und Vertretern der lokalen Quartier- und Sportvereine, der Elternorganisationen, von Senior/innen und Jugendlichen, der Schule und aus der Verwaltung statt. Am 18. Februar 2009 startete der gesamtstädtische kooperative Planungsprozess, an dem sich über 30 Personen aus Sport, Politik, Jugend-, Senior/innen- und Ausländerorganisationen, Naturschutz und dem Gesundheitsbereich beteiligen. Sie alle bringen ihre Erfahrungen und ihr Wissen über die gebaute Sportinfrastruktur, aber auch über die informellen Sportgelegenheiten ein.

Die Ergebnisse

Am 28. Januar 2010 wurden die Ergebnisse der Öffentlichkeit vorgestellt. In einem Synthesebericht können die zusammenfassten Handlungsempfehlungen nachgelesen werden, ein ausführlicher Bericht ist beim Sportamt der Stadt Winterthur erhältlich.

Auftraggeberin: Stadt Winterthur (CH)

Projektzeitraum: 2006-2010